Seit über 30 Jahren arbeite ich als facharzt für Arbeits medizin davon 27 Jahre als Werksarzt in der Funktion Medical Director bei NXP Semiconductors Hamburg Neben den Bereichen Arbeitssicherheit Vorsorgeun tersuchungen etc habe ich in meiner Rolle als Werks arzt schon immer auch mit Menschen zu tun gehabt die aus verschiedensten Gründen Schwierigkeiten bekamen ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und die an sie gestellten Anforderungen weiterhin zu erfüllen In den letzten 5 10 Jahren ist aber in der Gesellschaft ein rasanter Anstieg der psychischen Belastungen zu beobachten Ängste Stress Depression Burnout Diese Wahrnehmungen haben mich letztlich bewo gen mich in unserem Unternehmen für einen proakti ven Umgang mit psychischen Störungen einzusetzen und Präventionsmaßnahmen zu etablieren dazu habe ich mich nach unseren guten Erfahrun gen in der Prävention von Abhängigkeitsstörungen an das BI GUT Beratungsinstitut gewandt Gemein sam mit allen Beteiligten im Unternehmen haben wir ein Konzept für einen kontinuierlichen Verbesse rungsprozess im Unternehmen erarbeitet das sich am Prinzip des Partizipativen Gesundheitsmanagements PARGEMA orientiert Ein präventiver Arbeits und Gesundheitsschutz diese Unternehmensaufgabe gelingt nicht ohne systema tische Beteiligung der Beschäftigten Eine Reihe von Workshops und Schulungen an denen die Beschäf tigten sich als Experten ihrer eigenen Gesundheit beteiligen können bilden daher die Grundlage für zukünftige Maßnahmen Im ersten Schritt haben wir das Thema Burnout aufge griffen und eine Workshop Reihe für Führungskräfte gestartet an der 80 unserer Abteilungsleiter Line und Projekt Manager teilgenommen haben Wie erwartet gab es eine Menge positiver Rückmel dungen über das Angebot dieser Präventionsmaß nahme und zu den vermittelten Tools und Lösungen Insbesondere wurde aber der offene Umgang des Unternehmens mit diesem thema und der Austausch der teilnehmer untereinander in einem geschützten Rahmen sehr postiv erlebt Die Erfolge waren sofort spür und messbar Plötzlich waren selbst Themen wie Ängste Stress und Depressi onen innerhalb des Unternehmens nicht mehr nur hin ter vorgehaltener Hand möglich Einer Tabuisierung und Stigmatisierung wird dadurch bereits wirksam entgegengetreten und Betroffenen die Annahme von Hilfs und Behandlungsangeboten erleichtert Darüber hinaus haben wir in den Führungskräften wertvolle Multiplikatoren gewonnen die den Geist des PARGEMA vorleben und weitertragen können Im nächsten Schritt werden wir in Trainings für Mitar beiterinnen und Mitarbeiter das PARGEMA Prinzip an hand des themas self balance kommunizieren Für Führungskräft gibt es Angebote zu den Themen Men tal fit und Gesundheit managen im Team Wir sind schon jetzt gespannt auf die Rückmeldun gen die dann in unsere Planung für 2012 einfließen www nxp com country germany Arbeit Leben Gesundheitsorientierte Führung BI GUT unterstützt NXP Semiconductors Hamburg bei der Prävention psychischer Belastungen Depression die ernst zu nehmende Krankheit Neue Studie von Allianz und RWI Essen Unternehmen sind längst nicht ausreichend vorbereitet Durch Suizid sterben jedes Jahr doppelt so viele Men schen als im Straßenverkehr unkommen Die Men schen nehmen doppelt so viel Antidepressiva wie noch vor zehn Jahren Und jedes Jahr kommen fast elf Millionen Tage zusammen an denen Menschen nicht zur Arbeit gehen können weil sie an einer De pression erkrankt sind Jeder zwanzigste Deutsche leidet an einer Depres sion Tendenz steigend Depression erhöht das Ri siko für Herz Kreislauferkrankungen Diabetes und Demenzerkrankungen Sie grenzt Betroffene oft aus dem sozialen Umfeld aus dem Freundes und Famili enkreis Depressionen sind Hauptursache für Arbeits unfähigkeit und Frühverrentung Neben der Forschung nach neuen Therapieansätzen gilt es Prävention und Früherkennung zu verbessern Depressionen werden immer noch viel zu oft nicht oder zu spät erkannt und somit auch nicht oder zu spät behandelt Im Schnitt dauert es 7 3 Jahre bis zu einer adäquaten Behandlung Gerade dabei kommt den Arbeitgebern nicht nur eine besondere Rolle zu Psychische Belastungen Depressionen und Burnout sind auch ein Kostenfak tor den Unternehmen nicht mehr ignorieren können Die Fragen der Unternehmen sind die gleichen wie die der gesamten Volkswirtschaft Die Krankheit verursacht Kosten in Höhe zwischen 15 5 und 21 9 Milliarden Euro jährlich Die indirekten Kosten sind mit 10 3 bis 16 7 Milliarden Euro dabei un gleich höher als die direkten Kosten unter anderem weil die depressionsbedingten Fehlzeiten erheblich zugenommen haben Den größte Einzelposten stel len dabei die durch verminderte Produktivität verur sachten Kosten dar weil Menschen zur Arbeit gehen die besser zu hause bleiben und sich behandeln las sen sollten Die wichtigste Frage lautet daher Wie lässt sich die Krankheit durch zielführende Prävention vermeiden Welchen Beitrag können die Unternehmen leisten dass Ängste Stress und Depressionen nicht länger ta buisiert und stigmatisiert werden Die gesamte Studie lesen Sie unter www allianz com de presse news studien news 2011 04 13 html Erkennen und Vermeiden von Burnout Prozessen als Einstieg in ein partizipatives Gesundheitsmanagement Dr Dirk Hall Werksarzt und Medical Director NXP Semiconductors GmbH Hamburg

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